Das Marienhaus Klinikum Eifel schließt seinen Standort St. Josef in Neuerburg. Darüber informierten die Geschäftsführer Michael Osypka und Dr. Günter Merschbächer heute Vormittag (30.01.2014) in einer kurzfristig einberufenen Versammlung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Neuerburger Krankenhauses.

Ausschlaggebend für diesen Schritt sind vor allem wirtschaftliche Gründe, aber auch die zunehmende Schwierigkeit, Fachärzte für Neuerburg zu gewinnen. Das Defizit, das in Neuerburg jährlich aufläuft, belastet das Marienhaus Klinikum Eifel – dazu gehören noch die Krankenhäuser in Bitburg und Gerolstein – schwer und gefährdet so die Sicherung und Weiterentwicklung des Klinik-Verbundes. Deshalb, so Osypka, hätten die Gesellschafter der Marienhaus Kliniken GmbH als Träger des Marienhaus Klinikums Eifel beschlossen, das Neuerburger Krankenhaus bis Mitte dieses Jahres zu schließen. Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben. Alle 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden einen Arbeitsplatz in Bitburg oder Gerolstein (angeboten) bekommen.

Gemeinsam mit der Stadt Neuerburg, dem Land Rheinland-Pfalz, der Kassenärztlichen Vereinigung und den niedergelassenen Ärzten will das Marienhaus Klinikum Eifel, so kündigte es Merschbächer an, ein Konzept entwickeln, wie die ambulante medizinische Versorgung der Menschen in der Region Neuerburg weiterentwickelt werden kann. Dieser so genannte Runde Tisch wird kurzfristig zusammenkommen.

krahaus

Die Existenz des Neuerburger Krankenhauses hatte bereits vor einigen Jahren am seidenen Faden gehangen. Mit der Ansiedlung einer Weaning-Station (das war im Jahre 2006) habe man die Situation zumindest vorübergehend stabilisieren können. Zwischenzeitlich aber, so erläuterte Michael Osypka, seien weitere Weaning-Stationen in Rheinland-Pfalz entstanden beziehungsweise kümmerten sich die Intensivabteilungen größerer Krankenhäuser wieder selbst darum, Patienten, die über einen längeren Zeitraum künstlich beatmet wurden, vom Beatmungsgerät zu entwöhnen. In diesem Wettbewerb hat Neuerburg aufgrund seiner geografischen Lage und seiner schlechten Verkehrsanbindung zunehmend an Boden verloren. Rückläufige Belegungszahlen in der Chirurgischen Belegabteilung und in der Inneren Abteilung, die von Bitburg aus mit betreut wird, und die zunehmende Schwierigkeit, Fachärzte für Neuerburg zu gewinnen, sind nach Aussage der Geschäftsführer weitere Gründe, den Standort zu schließen.

Die Weaning-Station wird nach Bitburg umziehen und soll dort mit fünf Betten weiter betrieben werden. Die Pflegeeinrichtung für Menschen in der Phase F – hier werden Menschen mit neurologischen Krankheitsbildern (beispielsweise Wachkoma-Patienten) betreut, die einer neurologischen Langzeit-Rehabilitation und intensiver Pflege bedürfen – soll ebenfalls weitergeführt werden.