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Trier - ca. 50 km von Neuerburg entfernt - ist die älteste Stadt Deutschlands und wird wegen der vielen Bauwerke und Relikte aus ihrer römischer Zeit auch "Rom des Nordens" genannt. Die Stadt wurde 16 v. Chr. von den Römern unter Kaiser Augustus in der Nähe eines Stammesheiligtums der keltischen Treverer gegründet.

Heute ist Trier mit seinen ca. 100.000 Einwohnern kreisfreie Bischofs- und Universitätsstadt. Die vielen Baudenkmäler sind steinerne Zeugen aus der Römer- und Kurfürstenzeit. Sowohl die Porta Nigra, die Kaiserthermen, das Amphitheater, die Barbarathermen, die neuausgegrabenen Viehmarktthermen als auch die Römerbrücke über der Mosel zeigen uns heute noch die stattlichen Ausmaße einer einst prachtvollen Römerstadt. In kaum einer anderen Stadt hat die UNESCO so viele Baudenkmäler auf die Liste der Weltkulturgüter gesetzt wie in Trier!

Die Porta Nigra wurde ca. 180 n. Chr. aus großen Sandsteinquadern erbaut (die größten wiegen 6 Tonnen). Die Quader wurden ohne Mörtel aufeinander gesetzt, jedoch verband man je 2 Steine horizontal mit Eisenklammern. Um 1035 ließ Erzbischof Poppo von Babenberg in das römische Tor zwei übereinanderliegende Kirchen einbauen, die erst 1804-1809 auf Napoleons Befehl hin abgetragen wurden.

Die Trierer Römerbrücke über die Mosel stellt den ältesten römischen Brückenbau nördlich der Alpen dar. Auch heute noch ist sie von ihren Ausmaßen und ihrer Stabilität her dem modernen Verkehr problemlos gewachsen. Ein Blick in die Geschichte der Römerbrücke zeigt, daß es insgesamt drei Bauphasen gab. Der erste Bau fand zeitgleich mit der Gründung der Stadt im Jahre 16 v. Chr. statt. Der zweite Bau erfolgte in der Zeit um 71 n.Chr. und zwischen 144 und 152 n. Chr. ist der dritte Bau zu datieren. Von den sieben Pfeilern gehen noch heute fünf auf die Römerzeit zurück.

Eine Umgestaltung der Kaiserthermen im 4. Jahrhundert hatte wahrscheinlich die Errichtung eines repräsentativen Kaiserforums zum Ziel. Das Wasser für das »Caldarium« - der frühere Warmbadesaal - wurde in sechs Kesselräumen auf 40 Grad aufgeheizt und in drei halbkreisförmige Badebecken geleitet, wo es von einer Fußbodenheizung, die auch den übrigen überwölbten Raum heizte, heiß gehalten wurde.

Die Barbarathermen entstanden im 2. Jahrhundert n. Chr. Ihren Namen hat die Anlage aufgrund eines heute nicht mehr existierenden Klosters erhalten. Zur Entstehungszeit hatte die Anlage vermutlich eine Größe von 172 x 240 m. Damit waren sie neben den Trajansthermen in Rom die zweitgrößten dieser Art. Heute ist leider von der prachtvollen Größe nicht mehr viel zu erkennen. Der Besucher kann einem beschilderten Rundgang durch das Kellergeschoß folgen. Dort gibt es die Möglichkeit, eine rekonstruierte Fußbodenheizung und Gänge, von denen aus die Feuerstellen unterhalten wurden, zu besichtigen.

Etwa 500 m von den Kaiserthermen entfernt erstreckt sich das Amphitheater, das schon 100 n. Chr. erbaut wurde und ein Fassungsvermögen von 20.000 Zuschauern hatte. Ein Beweis dafür, daß Trier eine reiche Stadt mit ansehnlichen Ausmaßen war, denn nur für eine solche Stadt wurde eine derart prestigeträchtige Anlage erbaut. Das Amphitheater wurde bis Anfang des 5. Jh. genutzt. Später im Mittelalter wurde es wie zahlreiche andere Bauten als Steinbruch zweckentfremdet.

Seit 1998 ist die einstige römischen Badeanlage am Viehmarkt für Besucher zugänglich. Hier kann man eindrucksvoll einen Blick in die Trierer Stadtgeschichte werfen! Im 3. und 4. Jahrhundert errichteten die Römer in ihrer Kaiserresidenz Augusta Treverorum diese große Badeanstalt.

Der Trierer Dom steht über einer ehemaligen konstantinischen Palastanlage, die im frühen 4. Jahrhundert durch die größte christliche Kirche der Antike überbaut wurde. Nach Zerstörungen im 5. und im 9. Jahrhundert wurde der intaktgebliebene Kern durch romanische Anbauten wieder erweitert. Das heutige Bauwerk enthält noch einen römischen Kern mit Originalmauern bis zu einer Höhe von 25,88 m. Die kostbarste Reliquie des Trierer Domes ist der Heilige Rock, die Tunika Christi. Der Überlieferung nach brachte die Kaisermutter Helena das ungeteilte Gewand Christi nach Trier. Erstmals erwähnt wird der Heilige Rock im 11. Jahrhundert; sicher belegt ist die Geschichte des Heiligen Rockes erst ab dem 12. Jahrhundert, als er am 1. Mai 1196 vom Westchor in den neuen Altar des Ostchors gebracht wurde.

Die sogenannte Basilika - der Thronsaal Kaiser Konstantins - ist der größte Einzelraum, der aus der Antike überlebt hat. Die Römer wollten durch die Architektur Größe und Macht des Kaisers ausdrücken, was Ihnen hier besonders eindrucksvoll gelang: die riesige Halle ist so groß, daß ein 7-Sekunden-Nachhall auf die große Orgel antwortet! Das römische Gebäude war im Innenraum mit Marmor, Mosaiken und Statuen geschmückt und durch den Marmorfußboden heizbar, aber aller Glanz und alle Technik wurden im 5. Jahrhundert von den Franken zerstört, die dann sogar eine ganze Siedlung in die dachlose Ruine bauten. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Palastaula als die erste und älteste protestantische Kirche im katholischen Trier genutzt.

Weitere Informationen finden Sie unter www.trier.de

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