Am vergangenen Sonntag, gleich nach unserem Jubiläumskonzert, hätten wir eigentlich anlässlich des Volkstrauertages - gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der Stadt Neuerburg, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Männergesangverein und dem Kirchenchor - der Gefallenen der zwei Weltkriege und allen Opfern von Gewalt gedacht. Aufgrund der Pandemie fand die Veranstaltung auf dem Ehrenfriedhof Neuerburg zum zweiten Mal nur in ganz kleinem Kreise statt.

Der Volkstrauertag geht auf das Gedenken an die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg zurück. Nach Kriegsende 1918 setzten sich unter anderem der „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“, Politiker und Vereine für das Gedenken an die gefallenen deutschen Soldaten ein. Am 5. März 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt.

„Volkstrauertag! Der erste deutsche Volkstrauertag soll in erster Linie dem Ehrengedenken unserer im Weltkriege gefallenen Väter, Brüder und Söhne gewidmet sein. Es ist nur zu wünschen, dass sich diese ernste Feier recht tief und fest und feierlich, auch ohne viele Reden und Gesänge, aus dem ureigenen deutschen und menschlichen Empfinden heraus geltend macht in den Herzen des ganzen Volkes.“ (aus „Den Gefallenen“, Cellesche Zeitung 1922).

Der Volkstrauertag wurde in Zeiten des Nationalsozialismus 1934 durch Joseph Goebbels in ‚Heldengedenktag‘ umbenannt. Nicht mehr das Totengedenken sollte im Mittelpunkt stehen, sondern die Heldenverehrung. Veranstalter waren von da an die Wehrmacht und die NSDAP. Begangen wurde der Heldengedenktag am zweiten Fastensonntag.

Nach dem zweiten Weltkrieg fand 1950 die erste zentrale Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Bundestag in Bonn statt.

Der Volkstrauertag gehört zu den „stillen“ Gedenktagen und findet jedes Jahr zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt. Damit fällt er zwischen die kirchlichen Feiertage Allerheiligen bzw. Allerseelen und dem protestantischen Totensonntag. Eine zentrale Gedenkstunde führt der Deutsche Bundestag in Berlin durch.

Nach dem Hochamt findet in Neuerburg ein Trauermarsch zum Ehrenfriedhof statt. Begleitet wird dieser Trauermarsch vom Musikverein Neuerburg 1821 e.V. mit einem Prozessionsmarsch.

Bei der Veranstaltung auf dem Ehrenfriedhof wird der Trauermarsch „Dein gedenk ich“ und das Musikstück „Ich hatt‘ einen Kameraden“ vom Musikverein intoniert. Neben dem Musikverein wirken der Männergesangverein und der Kirchenchor mit.

Nach der Veranstaltung am Ehrenfriedhof geht die Gemeinde gemeinsam in einem Trauermarsch zum Ehrenmal der Stadt Neuerburg. Dort spielen wir die Kirchenlieder „Herr, gib uns Frieden“ und „Jesus meine Zuversicht“. Die Kranzniederlegung am Ehrenmal wird mit einem Trompetensolo und Trommelwirbel begleitet.

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