Gesundheitszentrum St. Josef Neuerburg soll entstehen

Wie die Bürgermeisterin der Stadt Neuerburg in Abstimmung mit der Vorsitzenden der Marienhaus Stiftung Sr. Basina mitteilt, wird ab 1. Oktober der Krankenhausstandort Neuerburg restrukturiert. Der bisherige stationäre Krankenhausbetrieb wird als vitales Gesundheitszentrum mit allen für die Bevölkerung relevanten ambulanten medizinischen Angeboten neu positioniert.

Daneben werden pflegerische und therapeutische Leistungen unter dem Dach des bisherigen Krankenhauses und des Schwesternwohnheimes angesiedelt.

Ab 30. September wird das Krankenhaus Neuerburg nicht mehr zu den Häusern der Grundversorgung zählen. Wie die Marienhaus Kliniken GmbH als bisherige Trägerin bereits zu Jahresbeginn festgestellt hatte, sei es ihr nicht möglich, ein so kleines Haus wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Daher werden die Betten nun in Übereinstimmung mit dem Ministerium aus dem Krankenhausbedarfsplan des Landes Rheinland-Pfalz gestrichen.

Für die Stadt Neuerburg und die Verbandsgemeinde Südeifel mit ihrem Einzugsgebiet hat sich der massive Protest der Bevölkerung gegen die ursprünglich geplante Schließung insoweit gelohnt, als es nun gelungen ist, die wohnortnahe Versorgung mit medizinischen Leistungen im ländlichen Raum im Rahmen eines Modellprojekts aufzustellen.

In zwei Planungsgesprächen mit Sr. Basina, bei denen die Stadt Neuerburg von der EAS-Consilium beratend begleitet wurde, konnte ein Konsens erzielt werden, der seitens der Marienhaus Stiftung die Gründung einer neuen Trägergesellschaft vorsieht, die ausschließlich für den Standort Neuerburg zuständig sein wird. Als Geschäftsführerin wird bereits ab 1. Oktober Frau Vera Bers eingesetzt, die zunächst die Aufgabe hat, das bestehende Vertragsverhältnis zwischen Stadt und Marienhaus neu zu ordnen und in enger Kooperation mit den Bürgerinnen und Bürgern das skizzierte Konzept weiter zu entwickeln und umzusetzen.

Die Stadt Neuerburg möchte als Minderheitenbeteiligte oder in Form eines Aufsichtsrates an der neuen Gesellschaft beteiligt sein. Damit wird sichergestellt, dass die zukünftige Geschäftsentwicklung des Gesundheitszentrums St. Josef eng mit den Anliegen der Bevölkerung verknüpft und ein Controlling seitens des ursprünglichen Immobilieneigentümers, der Stadt Neuerburg, in Zukunft gegeben sein wird.

Stadtbürgermeisterin Anna Kling und Bürgermeister Moritz Petry erhoffen sich von dem erzielten Arbeitsergebnis und dem weiteren Engagement der Marienhaus Stiftung den kurzfristigen Aufbau eines innovativen Kompetenzzentrums im Bereich Gesundheit, Vorsorge und Therapie, welches dem demografischen Wandel in der Region aktiv begegnet. Da das Land Rheinland-Pfalz kleinere Häuser mit weniger als 200 Betten als wenig überlebensfähig betrachtet, hat Gesundheitsminister Alexander Schweitzer Fördermittel zugesagt, mit denen im Falle des Standortes Neuerburg jetzt erstmals ein Restrukturierungsprozess unterstützt werden soll.