„Gesundheit für Jedermann“, so lautet der Titel der neuen Veranstaltungsreihe des Marienhaus Klinikum Eifel St. Josef Neuerburg, die vom Förderverein des Neuerburger Krankenhauses ins Leben gerufen wurde. Und dass der Bedarf und das Interesse an einer solchen Veranstaltung bestehen, zeigten die vollbesetzten Stuhlreihen im Foyer der Neuerburger Stadthalle. Zukünftig werden zweimal jährlich Vorträge über medizinische Themen in der Stadthalle in Neuerburg stattfinden.

Bei der Auftaktveranstaltung am 20. Juni 2013 wurde das Thema Schlaganfall – Möglichkeiten der optimalen Behandlung im Raum Neuerburg ausgewählt. Dr. Allerödder, Chefarzt Innere Medizin am Neuerburger und Bitburger Krankenhaus, Dr. Götte, niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und Psychotherapie und Dr. Drathen, Chefarzt der diagnostischen und interventionellen Radiologie im Marienhaus Klinikum Eifel in Bitburg informierten das Publikum umfangreich über die sogenannte Rettungskette bei Eintreten eines Schlaganfalls und den damit verbundenen Therapiemaßnahmen.

„Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in westlichen Industrieländern und die häufigste Ursache für Invalidität im höheren Lebensalter“, erklärt Dr. Götte zu Beginn der Veranstaltung. Die Ursache eines Schlaganfalls liegt in ca. 70 - 80 % der Fälle in einem zum Hirn führenden verstopften Blutgefäß oder in selteneren Fällen (ca. 20 – 30 %) ausgelöst durch einen Riss eines Blutgefäßes und damit verbundener Hirnblutung. Die ersten Anzeichen eines Schlaganfalls sind plötzlich auftretende Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühle auf einer Seite des Körpers, aber auch Sprach- und Sehstörungen bis hin zu Bewusstseinsstörungen. „Nehmen Sie solche Symptome sehr ernst und alarmieren Sie bei Auftreten dieser Warnzeichen sofort den Rettungsdienst, denn hier zählt jede Minute“, betont Dr. Allerödder. Findet die Behandlung innerhalb der ersten viereinhalb Stunden nach Auftreten der ersten Symptome statt, kommt häufig die Lysebehandlung zum Einsatz, ein Medikament, das das Blutgerinnsel auflöst. Vorab muss unbedingt in der Computertomographie überprüft werden, ob der Auslöser ein Blutgerinnsel oder eine Hirnblutung ist. Hierzu erläutert Dr. Drathen ausführlich die heutigen hocheffizienten Möglichkeiten der diagnostischen und interventionellen Radiologie, die am Klinikstandort Bitburg durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Entfernung eines Gerinnsels mittels Katheter

Um der Gefahr eines Schlaganfalls vorzubeugen, erklären die Fachärzte, gelte es, die wichtigsten Risikofaktoren zu vermeiden bzw. regelmäßig ärztlich kontrollieren zu lassen. Hierzu zählten Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes, Nikotin und Übergewicht. Regelmäßige körperliche Bewegung trage dazu bei, die Risikofaktioren zu minimieren und Blutdruck, Blutzuckerwerte und Blutgerinnung positiv zu beeinflussen, ebenso wie die gesunde Ernährung.

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Im voll besetzen Foyer der Stadthalle verfolgten die Besucher interessiert die Vorträge zum Thema Schlaganfall.

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Dr. Allerödder, Dr. Götte und Dr. Drathen informierten im Wechsel über Ursachen, Diagnostik und Behandlung bei Schlaganfall.

Fotos: Marienhaus Klinikum Eifel