Meldung vom 30.09.2014

Gesundheitsstadt Neuerburg und Marienhaus starten Restrukturierung - Gesundheitszentrum St. Josef Neuerburg soll entstehen

Wie die Bürgermeisterin der Stadt Neuerburg in Abstimmung mit der Vorsitzenden der Marienhaus Stiftung Sr. Basina mitteilt, wird ab 1. Oktober der Krankenhausstandort Neuerburg restrukturiert. Der bisherige stationäre Krankenhausbetrieb wird als vitales Gesundheitszentrum mit allen für die Bevölkerung relevanten ambulanten medizinischen Angeboten neu positioniert. Daneben werden pflegerische und therapeutische Leistungen unter dem Dach des bisherigen Krankenhauses und des Schwesternwohnheimes angesiedelt.

Ab 30. September wird das Krankenhaus Neuerburg nicht mehr zu den Häusern der Grundversorgung zählen. Wie die Marienhaus Kliniken GmbH als bisherige Trägerin bereits zu Jahresbeginn festgestellt hatte, sei es ihr nicht möglich, ein so kleines Haus wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Daher werden die Betten nun in Übereinstimmung mit dem Ministerium aus dem Krankenhausbedarfsplan des Landes Rheinland-Pfalz gestrichen.

Für die Stadt Neuerburg und die Verbandsgemeinde Südeifel mit ihrem Einzugsgebiet hat sich der massive Protest der Bevölkerung gegen die ursprünglich geplante Schließung insoweit gelohnt, als es nun gelungen ist, die wohnortnahe Versorgung mit medizinischen Leistungen im ländlichen Raum im Rahmen eines Modellprojekts aufzustellen.

In zwei Planungsgesprächen mit Sr. Basina, bei denen die Stadt Neuerburg von der EAS-Consilium beratend begleitet wurde, konnte ein Konsens erzielt werden, der seitens der Marienhaus Stiftung die Gründung einer neuen Trägergesellschaft vorsieht, die ausschließlich für den Standort Neuerburg zuständig sein wird. Als Geschäftsführerin wird bereits ab 1. Oktober Frau Vera Bers eingesetzt, die zunächst die Aufgabe hat, das bestehende Vertragsverhältnis zwischen Stadt und Marienhaus neu zu ordnen und in enger Kooperation mit den Bürgerinnen und Bürgern das skizzierte Konzept weiter zu entwickeln und umzusetzen.

Die Stadt Neuerburg möchte als Minderheitenbeteiligte oder in Form eines Aufsichtsrates an der neuen Gesellschaft beteiligt sein. Damit wird sichergestellt, dass die zukünftige Geschäftsentwicklung des Gesundheitszentrums St. Josef eng mit den Anliegen der Bevölkerung verknüpft und ein Controlling seitens des ursprünglichen Immobilieneigentümers, der Stadt Neuerburg, in Zukunft gegeben sein wird.

Stadtbürgermeisterin Anna Kling und Bürgermeister Moritz Petry erhoffen sich von dem erzielten Arbeitsergebnis und dem weiteren Engagement der Marienhaus Stiftung den kurzfristigen Aufbau eines innovativen Kompetenzzentrums im Bereich Gesundheit, Vorsorge und Therapie, welches dem demografischen Wandel in der Region aktiv begegnet. Da das Land Rheinland-Pfalz kleinere Häuser mit weniger als 200 Betten als wenig überlebensfähig betrachtet, hat Gesundheitsminister Alexander Schweitzer Fördermittel zugesagt, mit denen im Falle des Standortes Neuerburg jetzt erstmals ein Restrukturierungsprozess unterstützt werden soll.


Meldung vom 02.07.2014
Stellungnahme zur Pressemitteilung von Marienhaus GmbH und Kreis Bitburg-Prüm

Stadtbürgermeisterin Anna Kling, Bürgermeister Moritz Petry und der Vorsitzende des Fördervereins Wilhelm Ahlert werten das geplante Konzept zwar als guten Grundstein für eine künftige Nutzung des Hauses für die medizinische Versorgung. Nun müssten jedoch auch endlich verbindliche Zusagen dafür gemacht werden und das Angebot müsse mit weiteren Bausteinen vervollständigt werden.

Man sei zudem enttäuscht darüber, dass etliche Vorschläge keine Unterstützung fanden oder nicht weiter verfolgt wurden. Zudem stünden nach wie vor Widersprüche hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit im Raum, die dringend ausgeräumt werden müssten. Erst dann könne das Haus auch nach außen wieder mit der erwünschten Akzeptanz rechnen.

Hier der Link zur offiziellen Pressemitteilung von Marienhaus GmbH und Kreis Bitburg-Prüm.


Meldung vom 09.04.2014
Viel Bewegung in Sachen Krankenhaus Neuerburg

Schließungstermin für Krankenhaus Neuerburg aufgehoben
Das Krankenhaus Neuerburg wird am 30. Juni 2014 nicht geschlossen. Der Betrieb wird weiterhin von der Marienhaus Kliniken GmbH aufrecht erhalten. Dies ist ein erster wichtiger Erfolg, der den Zeitdruck mindert und die besonnene Arbeit an einem zukunftsfähigen Konzept erleichtert. Das ist aus meiner Sicht auch für das Personal ein wichtiges Zeichen: bleiben Sie dem Standort Neuerburg treu – es geht weiter.

Zukunft der medizinischen Versorgung
Der Krankenhausträger sowie die Vertreter von Ärzteschaft und Politik sind sich darüber einig, dass die medizinische Versorgung für die Lebensqualität in der Region von enormer Bedeutung ist. Deshalb wird gemeinsam nach Möglichkeiten gesucht, das Angebot im Bereich Gesundheit und Pflege an die besonderen Gegebenheiten im ländlichen Raum und mit Blick auf die demografische Entwicklung anzupassen. Nun arbeiten wir gemeinsam darauf hin, die bisherigen Strukturen mit einem neuen Konzept in ein „Gesundheitszentrum Neuerburg“ überzuleiten.

Chance nutzen – als Vorbild und Ideengeber vorangehen
Veränderungen sind nicht immer einfach, aber sie sind mit Blick auf die Zukunft dringend notwendig. Die Kostenträger (Kassenärztliche Vereinigung, Krankenkassen etc.) sowie das Ministerium haben ihre grundsätzliche Bereitschaft gezeigt, uns auf diesem Weg der Umstrukturierung konstruktiv zu begleiten. Dadurch haben wir die Gelegenheit, mit einem wegweisenden Konzept für den ländlichen Raum auch als Vorbild und Ideengeber für andere Regionen voranzugehen.

Fachliche Begleitung und weiteres Vorgehen
Wir erhalten fachliche Unterstützung bei der Erarbeitung des Konzepts (Büro FOGS, Köln) sowie bei der Bewertung der wirtschaftlichen Daten und in der Umsetzungsphase (Büro EAS Consilium, Berlin). Diese Erarbeitungsphase wird bis etwa Mitte Mai dauern. Die für den 28. April vorgesehene Informationsveranstaltung des Fördervereins soll aus diesem Grund auf Mitte bis Ende Mai verschoben werden. Ein genauer Termin wird noch bekanntgegeben.

Besuch beim Gesundheitsminister
Bereits Ende Januar habe ich den Gesundheitsminister um seine Unterstützung gebeten und ihn eingeladen, das Krankenhaus zu besichtigen. Er hat mir seinen Besuch zugesagt. Aufgrund der Entwicklung vor Ort habe ich außerdem zeitnah einen Termin erwirken können, um dem Minister unsere Situation im persönlichen Gespräch zu erläutern. Gemeinsam mit Bürgermeister Schneider und Landrat Dr. Streit habe ich dem Minister dabei die 6346 Unterschriften zum Erhalt des Krankenhauses überreicht und ihn gebeten, dieses Votum der Bürger bei den weiteren Entscheidungen zu berücksichtigen. Er möchte sich mit uns für den Erhalt der medizinischen Versorgung vor Ort einsetzen. Das Ministerium unterstützt uns bereits finanziell durch einen Beitrag an den Projektkosten und will uns auch bei der Umsetzung eines innovativen Konzepts begleiten. Das Engagement des Ministers für unseren Standort trägt vermutlich auch dazu dabei, im weiteren Verlauf gute Ergebnisse zu erzielen. Das Ministerium hat zudem bestätigt, dass der Standort Neuerburg weiterhin im aktuellen Landeskrankenhausplan (2010-2016) enthalten ist und die Betten nicht „gestrichen“ wurden, wie von manchen befürchtet.

Entwicklung der Gespräche mit Marienhaus
Im ersten Gespräch zur Konzepterarbeitung mit dem Büro FOGS am 4. April wurde seitens Marienhaus die Bereitschaft deutlich, den 30. Juni als Schließungstermin fallen zu lassen. Dies bewerte ich auch als eine Reaktion auf meine zahlreichen persönlichen Gespräche mit der Geschäftsführung sowie den Hinweis auf die vertragliche Situation zwischen Stadt und Marienhaus. Meine Bitte war, den Schließungstermin nicht zu „verschieben“, sondern ihn aufzuheben, um gemeinsam und besonnen an einem nahtlosen Übergang in ein neues Konzept arbeiten zu können. Dies ist auch deshalb unbedingt nötig, da das Gesundheitssystem ständig Veränderungen unterworfen ist und man die medizinische Versorgung hier nur auf Dauer sichern kann, wenn man den besonderen Herausforderungen unserer Region mit einem innovativen, in die Zukunft gerichteten Konzept begegnet. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Marienhaus Kliniken GmbH bereit ist, mit Ideen und Personal an der Erarbeitung des Konzepts mitzuwirken. Außerdem hat die Geschäftsführung bezüglich meiner diesbezüglichen Anfrage im Februar Wort gehalten und unterstützt das Projekt auch finanziell mit einem erheblichen Betrag. Als positives Ergebnis werte ich auch, dass das Marienhaus die wirtschaftlichen Daten vollständig und transparent dargelegt hat und mit einer Überprüfung durch ein von der Stadt beauftragtes Büro zugestimmt hat.

Fürsprache auch durch Schwester Basina
In einem persönlichen Telefonat am 9. April hat Schwester Basina mich gebeten, Ihnen vorab mitzuteilen, dass sie die zahlreichen an sie gerichteten Schreiben erhalten hat. Sie versteht und teilt unsere Sorgen. Sie hat vor, bis Ostern alle Briefe persönlich zu beantworten und möchte Anfang Mai auch nach Neuerburg kommen. Sie ist beeindruckt von unserem Engagement vor Ort und von der konstruktiven Zusammenarbeit der Beteiligten. Sie hat mir zugesichert, dass wir nach Abschluss der Konzepterarbeitung fest auf ihre Fürsprache und auf die Unterstützung des Stiftungsvorstands der Marienhaus Stiftung zählen können.

Was können SIE PERSÖNLICH tun?
Ihr öffentliches Engagement ist enorm wichtig und beeindruckt die Entscheidungsträger. Die von Ingo Lenz ins Leben gerufene Petition wurde mit 6346 Unterschriften unterstützt. Die öffentlichen Veranstaltungen von Förderverein und Bürger pro Krankenhaus haben bereits Wirkung gezeigt – durch Ihre Teilnahme an der Infoveranstaltung, Demo, Mahnwache oder Postkartenaktion tragen Sie dazu bei, dass die Sorgen um unser Krankenhaus öffentliche Aufmerksamkeit erhalten und ernst genommen werden. Fragen Sie beim Förderverein oder bei der Initiative Bürger pro Krankenhaus nach, ob Sie bei Vorbereitung oder Durchführung der nächsten Aktion gezielt helfen können. Von den Entscheidungsträgern wird zu Recht gefordert, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen. Nehmen Sie sich jedoch auch selbst beim Wort und werden Sie für nur 13 Euro im Jahr Mitglied des Fördervereins.

Meine Bitte an alle Betroffenen
Lassen Sie sich durch die anstehenden Veränderungen nicht verunsichern, sondern verstehen Sie sie als Chance zur langfristigen Sicherung unserer medizinischen Versorgung. Damit diese auch weiterhin so gut wie möglich und ohne weite Wege erhalten bleiben kann, ist auch Ihr Verhalten wichtig: Sie müssen die Angebote im Gesundheitsbereich vor Ort kennen und bei Bedarf auch konsequent nutzen. In diesem Zusammenhang verweise ich auf die Broschüren „Gesundheitsstadt Neuerburg“ und „Stationäres Leistungsspektrum“.

Für Ihr Interesse und Engagement, Ihre Geduld und Beharrlichkeit danke ich Ihnen sehr!

Anna Kling, Stadtbürgermeisterin


Meldung vom 08.04.2014
Schweitzer lädt zur Beratung zum Krankenhaus Neuerburg ein

Gesundheitsminister Alexander Schweitzer hat heute in Mainz zu einem Beratungsgespräch über das Krankenhaus Neuerburg eingeladen. „Ich nehme die Sorgen der Bevölkerung sehr ernst und bin deshalb im intensiven Austausch mit allen Beteiligten", so der Minister zum Anlass des Termins. Stadtbürgermeisterin Anna Kling, Landrat Joachim Streit und Verbandsbürgermeister Norbert Schneider übergaben zu diesem Anlass eine Petition der Bevölkerung zum Krankenhaus Neuerburg. Darin fordern 6.346 Bürgerinnen und Bürger aus dem Einzugsbereich des Krankenhauses, das St. Josef Krankenhaus in Neuerburg zu erhalten.

Ergebnis der Beratung ist ein gemeinsamer Appell an den Träger, die Marienhaus Kliniken GmbH, weiterhin Verantwortung für die medizinische Versorgung in Neuer-burg zu übernehmen. Am vergangenen Freitag tagte zum ersten Mal die Steuerungsgruppe zur medizinischen Versorgung im Raum Neuerburg. Die Beteiligten zeigten sich mit dem Ergebnis der ersten Sitzung zufrieden. Bis Ende Mai sollen Konzepte für das „Gesund-heitszentrum Neuerburg" erarbeitet werden. „Aufgrund dieser Entwicklung sehen wir es als Erfolg an, dass der Träger gestern öffentlich bekannt gab, nicht an der Schlie-ßung zum 30. Juni 2014 festzuhalten", erklärten Streit, Kling und Schneider. Der Krankenhausbetrieb soll solange weitergeführt werden, bis das neue Konzept verab-schiedet sei.

Minister Schweitzer sieht den Beitrag des Landes in einer „intensiven Beratung über die medizinischen Bedarfe der Bevölkerung vor Ort. Krankenhäuser sind aufgrund der medizinischen und demografischen Entwicklung einem Strukturwandel unterworfen." Deshalb begleitet das Ministerium diese Prozesse intensiv, führte der Minister aus.

Finanzmittel für die Beratung wurden auf Antrag der Kreisverwaltung vom Land kurzfristig zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist Bestandteil des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege 2020", welches von Minister Schweitzer Anfang März der Öffent-lichkeit vorgestellt wurde. Er sagte zudem Unterstützung bei der Umsetzung innovati-ver Modelle in Neuerburg zu.

Die Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass die betriebswirtschaftliche Verant-wortung für das Krankenhaus beim Träger liegt. Der nun eingeschlagene Weg, Vertrauen über Transparenz und innovative Modelle zur medizinischen und pflegerischen Versorgung der ländlichen Regionen zu schaffen, sei absolut richtig und notwendig. Seitens der Stadt Neuerburg lasse man die wirtschaftliche Situation des Krankenhau-ses Neuerburg von einem externen Beratungsunternehmen prüfen.

Zu einem weiteren Beratungsgespräch wird der Minister im Mai zusammen mit Träger und weiteren Beteiligten einladen, wenn die Bedarfsanalyse und die Konzepte auf dem Tisch liegen.


Meldung vom 24.03.2014
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
seit Ende Januar schwebt die drohende Schließung unseres Krankenhaus zum 30.06.2014 über uns. Seitdem habe ich mich in unzähligen Gesprächen mit für den Erhalt einer angemessenen medizinischen Versorgung in unserer Region eingesetzt und werde dies auch weiterhin mit aller Kraft tun. Das Problem ist aufgrund der vielen Beteiligten sehr komplex und die Arbeit an einer guten Lösung nimmt äußerst viel Zeit und Kraft in Anspruch. Es ist mir jedoch auch ein wichtiges Anliegen, Sie möglichst umfassend über die aktuellen Entwicklungen zu informieren. Deshalb habe ich persönlich einige Punkte für Sie zusammengestellt.

Forderungen an die Verantwortlichen aus Politik und Gesundheitswesen

  • Wir erwarten ein klares Bekenntnis zur medizinischen Versorgung im Raum Neuerburg.
  • Der angekündigte Schließungstermin soll fallengelassen werden, da der Zeitdruck die dringend notwendige konstruktive Arbeit an einer Lösung erschwert.
  • Wir brauchen eine verbindliche Aussage darüber, welche Angebote (Chirurgie, Innere, Pflegeabteilung, Küche etc.) auch künftig für uns in Neuerburg vorgehalten werden sollen.
  • Wir brauchen ein klares Signal für die Beschäftigten, dass sie am Standort Neuerburg dauerhaft für die medizinische und pflegerische Versorgung der Region gebraucht werden.

Überprüfung der Wirtschaftszahlen durch einen externen Berater
Um die Wirtschaftszahlen richtig deuten zu können, hat die Stadt Neuerburg einen externen Berater mit einer Standortanalyse beauftragt. Dadurch soll zum einen festgestellt werden, ob die Zahlen belastbar und plausibel sind und ob die genannten Gründe für die Schließung aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar sind. Zum anderen soll die Überprüfung als Grundlage für die weitere Nutzung des Hauses dienen, damit es auch in Zukunft Bestand hat.

Widerspruch gegen die Vorgehensweise der Marienhaus Kliniken GmbH
Die äußerst kurzfristige Mitteilung über die Schließung des Krankenhauses wird nicht einfach hingenommen. Das Haus wurde vor über 30 Jahren per Vertrag von der Stadt auf die Marienhaus Kliniken GmbH übertragen, um die medizinische Versorgung unserer Kranken zu gewährleisten. Die Stadt hält die Zeit bis zum 30.06.2014 für zu kurz bemessen und hat einen längeren Übergangszeitraum gefordert.

Konzeptentwicklung „Gesundheitszentrum Neuerburg“ – Teil eines Kreisprojekts
Dieses Konzept wird mit den Verantwortlichen aus Politik und Gesundheitswesen erarbeitet und soll eine „am Bedarf und den Krankheitsbildern orientierte, gute und zweckmäßige ambulante, stationäre und pflegerische Versorgung der Patienten in der Region Neuerburg sicherstellen“ (siehe Kreisnachrichten).

Gespräche mit Gesundheitsminister Schweitzer
Der Gesundheitsminister weiß um die Schwierigkeiten vor Ort und hat zugesagt, uns zu helfen. Das Ministerium unterstützt und fördert die konzeptionelle Arbeit am „Gesundheitszentrum Neuerburg“. Bürgermeister Schneider und ich werden Anfang April vom Minister in Mainz empfangen, um die konkrete Problematik der Schließung sowie die Konzeptentwicklung mit ihm zu erörtern. Außerdem hat der Minister mir bereits Ende Januar zugesagt, auch unser Krankenhaus zu besichtigen und sich persönlich ein Bild von der Situation hier zu machen.

Resolutionen und Briefe an Entscheidungsträger, Petition und Demonstration
Zahlreiche Gremien, Institutionen und Einzelpersonen in Neuerburg und darüber hinaus haben sich auf vielfältige Art und Weise für unser Krankenhaus stark gemacht – für dieses Engagement danke ich allen Beteiligten, das stärkt unser gemeinsames Anliegen. Um sich über die einzelnen Aktivitäten möglichst vollständig zu informieren, besuchen Sie bitte unsere Website www.neuerburg-eifel.de für aktuelle Informationen. Gerne können Sie sich mit Ihren Beiträgen oder Fragen auch an mich persönlich wenden (Telefon 06564-2673, E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Ihre konstruktiven Vorschläge nehme ich nach wie vor dankbar entgegen, denn sie unterstützen und ermutigen mich beim Einsatz für unser Krankenhaus.

In diesem Sinne grüßt Sie Ihre
Anna Kling Stadtbürgermeisterin


Meldung vom 10.03.2014
Gespräche um den Erhalt des Krankenhauses gehen weiter

Die Marienhaus Kliniken GmbH beabsichtigt die Schließung des Neuerburger Krankenhauses aus wirtschaftlichen Gründen zum 30. Juni 2014. Das Haus zählt zu den kleinsten und ältesten Krankenhäusern im Land und gehört gemeinsam mit dem Krankenhaus Gerolstein und Bitburg zum Klinikverbund Marienhaus Klinikum Eifel. 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Gesundheits- und Wirtschaftsstandort Neuerburg sind von der drohenden Schließung betroffen, gegen die eine Online-Petition gestartet sowie eine Resolution der Parteien und Wählergruppen durch den Verbandsgemeinderat verabschiedet wurde.

Seit dem wird engagiert um eine Lösung für den Erhalt der Einrichtung gerungen. Da die Thematik weit über die Stadt Neuerburg hinausgeht und auch das gesamte Umland betrifft, werden die anstehenden Aktivitäten und Gespräche über die Verbandsgemeindeverwaltung Neuerburg koordiniert. Allein im Februar gab es dazu vier „Runde Tisch“-Gespräche mit der Geschäftsleitung der Marienhaus Kliniken GmbH sowie eine Sitzung der „Initiative unser Krankenhaus“. Die bereits im Jahr 2004 ins Leben gerufene Initiative wurde dazu von VG und Stadt reaktiviert – schon damals stand eine Schließung des Krankenhauses kurz bevor, konnte aber durch die Schaffung einer hochspezialisierten Weaning-Station zur Entwöhnung von der künstlichen Beatmung abgewendet werden. Als weitere Akteure bei den Gesprächen sind die Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, der Förderverein Krankenhaus Neuerburg, der Patientenfürsprecher sowie die niedergelassenen Ärzte im Boot. Auf einer Veranstaltung am 19. Februar haben die niedergelassenen Ärzte ihr besonderes Interesse am Erhalt einer medizinischen Einrichtung vor Ort deutlich gemacht. Dabei wurde die besondere Bedeutung der chirurgischen und internistischen Versorgung im ambulanten und stationären Bereich sowie der Notfallversorgung rund um die Uhr hervorgehoben. Um für den Standort Neuerburg eine adäquate Lösung zu erarbeiten, wurde vorgeschlagen mit Hilfe eines Fachbüros zunächst den konkreten Bedarf einer Gesundheitsversorgung zu ermitteln, mögliche Kooperationen und Synergien vor Ort und in der Region zu identifizieren sowie innovative Ansätze zu entwickeln. Die niedergelassenen Ärzte bekräftigten ihre Bereitschaft, an einer konstruktiven Lösung vor Ort mitzuwirken. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Vorschläge für ein künftiges Konzept eingegangen und es gibt sogar konkrete Angebote zur Mitgestaltung. Die Vorschläge und Angebote werden derzeit bei Stadt und Verbandsgemeinde gesammelt, um diese in eine spätere Konzepterarbeitung einfließen zu lassen.

Auch die Marienhaus Kliniken GmbH hat sich bereiterklärt, an einer konzeptionellen Lösung mitzuarbeiten und diese auch finanziell zu unterstützen. Bei der Bewertung der derzeitigen Sachlage und der Entwicklung eines tragfähigen Zukunftskonzeptes kommt den Wirtschaftszahlen des Neuerburger Krankenhauses eine besondere Rolle zu. Eine Einsicht in die Zahlen der letzten Jahre wurde durch die Marienhaus Kliniken GmbH bereits gewährt und die Zustimmung für eine externe Prüfung liegt vor. Auch der Forderung, so lange keine weiteren Fakten im Bereich der Personalentscheidungen und Standortentwicklung zu schaffen, bis der Sachstand geprüft und ein Konzept für die künftige medizinische Versorgung erarbeitet wurde, hat die Marienhaus Kliniken GmbH weitestgehend zugestimmt. Die Marienhaus Kliniken GmbH betont dabei, dass das St. Josef-Krankenhaus in Neuerburg seinen Betrieb bis zu seiner Schließung selbstverständlich in gleichem Umfang und in gleich hoher Qualität wie bisher fortsetzen wird.

Angesichts der akuten Problemlage in Neuerburg hat die Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm einen bereits bestehenden Projektantrag beim Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung im Eifelkreis ausgeweitet. Für den Raum Neuerburg soll auf der Basis bereits bestehender Daten ein medizin-strategisches Konzept für die Sicherstellung der stationären, ambulanten und pflegerischen Versorgung erarbeitet werden. Ein solches Vorhaben besitzt Pilotcharakter, denn die Problematik steht hier exemplarisch für den strukturschwachen und von der rückläufigen demografischen Entwicklung betroffenen ländlichen Raum. Das nächste Treffen des „Runden Tisches“ findet dazu am 13. März bei der Kreisverwaltung in Bitburg statt.

Die Stadt Neuerburg und die Verbandsgemeindeverwaltung setzen sich weiterhin für eine angemessene medizinische Grundversorgung unserer Region ein. Aktuelle Informationen in Sachen Neuerburger Krankenhaus können auf den Internetseiten der Stadt und Verbandsgemeinde (www.neuerburg-eifel.de bzw. www.vg-neuerburg.de) eingesehen werden. Zudem können über die eigens eingerichtete E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! auch Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger an die verantwortlichen Akteure gerichtet werden.


Meldung vom 22.02.2014
Kurzinfo zum Gespräch am "runden Tisch" am 12. Februar 2014
Im Gespräch am runden Tisch wurde die Vorgehensweise der Marienhaus Kliniken GmbH kritisiert und die Gründe für die Schließung wurden hinterfragt. Dies wird in einem Folgegespräch nochmals vertieft werden, um die Hintergründe im Einzelnen zu durchleuchten.

Die Marienhaus Kliniken wollen sich nicht komplett aus Neuerburg zurückziehen. Die Geschäftsführung ist bereit, mit uns tragfähige Lösungen zur künftigen medizinischen Versorgung in der Region zu erarbeiten und diese ggf. auch mitzutragen. Der Eifelkreis wird uns über einen bereits bestehenden Arbeitskreis bei der Erarbeitung eines Konzepts unterstützen.

Am Montag, 17. Februar steht das nächste Gespräch mit dem Träger und den Vertretern von Kreis, VG und Stadt an. Für Mittwoch, 19. Februar, ist ein Gespräch mit den Hausärzten vorgesehen.

Gemeinsames Ziel ist es, die medizinische Grundversorgung für die Region in angemessener Form zu erhalten.

Kurzinfo zum Gespräch am 17. Februar 2014
In diesem Gespräch wurde mit der Geschäftsführung der Marienhaus Kliniken GmbH, vertreten durch Dr. Merschbächer,  dem Vertreter der Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm und den Vertretern der VG Neuerburg, der Stadt Neuerburg, dem Förderverein Krankenhaus Neuerburg sowie dem Patientenfürsprecher ein projektorientiertes Vorgehen zur Sicherung der Gesundheitsvorsorge am Standort Neuerburg vereinbart.

Um die anstehenden Arbeiten auf eine objektive und sachgerechte Basis zu stellen, wurde die Hinzuziehung eines Fachbüros für notwendig erachtet. Diesbezüglich fragt der Eifelkreis das  Büro Fogs GmbH (Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich mbH) aus Köln für ein Angebot an. Die Marienhaus Kliniken GmbH wird entsprechend ein ausgewiesenes Berliner Fachbüro anfragen. Grundlage für die Angebotsanfragen bildet die Projektskizze "Gesundheitsversorgung Neuerburg" mit der Konzeption eines Gesundheitszentrums.

In der für Mittwoch, 19. Februar 2014, geplanten Sitzung mit der Ärzteschaft am Standort Neuerburg soll die Thematik vertieft, der konkrete Bedarf ermittelt und die Kooperationsbereitschaft vor Ort abgefragt werden.

Kurzinfo zum Gespräch am 19. Februar 2014
In diesem Gespräch wurde mit Prof. Dr. Blöchle, ärztlicher Direktor des Marienhaus Klinikums Eifel, dem Vertreter der Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm und den Vertretern der VG Neuerburg, der Stadt Neuerburg, dem Förderverein Krankenhaus Neuerburg, dem Patientenfürsprecher sowie den niedergelassenen Ärzten aus Stadt und Region die Sicherung der Gesundheitsvorsorge am Standort Neuerburg vor dem Hintergrund der geplanten Krankenhausschließung diskutiert.

Im Rahmen des Gesprächs wurde das besondere Interesse der niedergelassenen Ärzte am Erhalt einer medizinischen Einrichtung vor Ort deutlich. Die Ärzte bekräftigten ihre Bereitschaft, an einer konstruktiven Lösung zur Sicherung der Gesundheitsvorsorge am Standort Neuerburg mitzuwirken. Dabei wurde die besondere Bedeutung der chirurgischen ambulanten und stationären Versorgung (Praxis Dr. Müller) sowie internistischen Notfallversorgung 24h/24h für den Standort hervorgehoben!

Um für den Standort Neuerburg eine adäquate Lösung zu erarbeiten, ist es notwendig den konkreten Bedarf einer Gesundheitsvorsorge zu ermitteln, mögliche Kooperationen und Synergien vor Ort und in der Region zu identifizieren sowie innovative Ansätze zu entwickeln. Für die Erarbeitung eines Konzeptes wurde von allen Anwesenden die Hinzuziehung eines Fachbüros für notwendig erachtet. Seitens der Kreisverwaltung ist bereits das Büro Fogs GmbH (Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich mbH) aus Köln für ein Angebot angefragt worden. Die Marienhaus Kliniken GmbH wird entsprechend ein ausgewiesenes Berliner Fachbüro anfragen.

Im Rahmen der angestrebten Konzeption sollte auch der Pilotcharakter eines solches Vorhabens hervorgehoben werden, denn der von der geplanten Krankenhausschließung bedrohte Standort Neuerburg steht hier exemplarisch für das Problemfeld "ländlicher Raum" (negative demografische Entwicklung mit den entsprechenden Folgen...). Vor diesem Hintergrund wurde auch eine verstärkte Einbindung und Verantwortlichkeit der Kommunal- und Landespolitik gefordert.


Meldung vom 11.02.2014
Der Vorstand des "Förderverein Marienhausklinik St. Josef e.V." informiert:

Der Förderverein des St. Josef Krankenhauses in Neuerburg wurde von den Ereignissen am 30.01.2014 überrollt! Am Abend des 29.01.2014 erhielt der Vorstand des Fördervereins telefonisch eine Einladung zum Gespräch. Geladen hatte das Direktorium des "Marienhaus Klinikum Eifel" sowie die Geschäftsführung der "Marienhaus GmbH Waldbreitbach". Vollkommen überraschend, da in der Vergangenheit kontinuierlich Kontakt bestand, erfuhr der Vorstand des Fördervereins von der geplanten Schließung des Neuerburger Krankenhauses bis Mitte diesen Jahres.

Der Schock sitzt tief, doch von einer Schockstarre kann keine Rede sein! Schon am folgenden Tag fand die erste außerordentliche Vorstandssitzung statt, mit der Planung erster Aktivitäten und Gründung von Arbeitsgruppen. Denn der "Förderverein Marienhausklinik St. Josef e.V." wird alle Anstrengungen unternehmen, das St. Josef Krankenhaus für die stationäre Patientenversorgung in der Region zu erhalten und damit auch die Arbeitsplätze für die Mitarbeiter in Neuerburg zu sichern! Die Geschäftsführung der Marienhaus GmbH lud für den 12.02.2014 zu einem "Runden Tisch", dort wird der Förderverein konkrete Konzepte zur Nutzung der vorhandenen Einrichtungen im Krankenhaus vorstellen.

Um über die bislang erfolgten Aktivitäten des Fördervereins und erste Ergebnisse zu berichten und um den Mitgliedern und allen interessierten Bürgern die Möglichkeit zur Diskussion zu bieten, laden wir ein:

zum Informations- und Diskussionsforum am 17.02.2014 um 20:00 Uhr in der Stadthalle Neuerburg

Einladungen erhielten u.a. auch die Geschäftsführung der Marienhaus GmbH Waldbreitbach sowie zahlreiche Vertreter aus Politik, Medien, Ärzteschaft und Krankenkassen.

Wir hoffen auf zahlreiche Teilnahme und rege Diskussionsbeteiligung!

Der Vorstand des "Förderverein Marienhausklinik St. Josef e.V."


Meldung vom 01.02.2014
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, sehr geehrte Freunde unseres Krankenhauses,

untenstehend finden Sie die Pressemitteilung der Marienhaus Kliniken GmbH vom Donnerstag, die uns alle überrascht und zutiefst bewegt.

Trotz der Bestürzung über diese Nachricht gab es bereits erste Gespräche mit Überlegungen, wie die medizinische Grundversorgung in unserer Region in akzeptabler Weise erhalten werden und wie das Gebäude weiterhin sinnvoll genutzt werden kann. Es stehen weitere Gespräche an und es wird viel zu bewältigen sein in der nächsten Zeit - deshalb müssen allein schon aus organisatorischen Gründen die Fäden bei der Verbandsgemeindeverwaltung zusammenlaufen. Zudem reicht die Bedeutung des Krankenhauses weit über die Stadtgrenzen hinaus - deshalb ist auch Bürgermeister Schneider in die Gespräche eingebunden und hat bereits angekündigt, sich im Einklang mit der Stadt aktiv für den Erhalt einer guten medizinische Versorgung in der Region einzusetzen.

An einem "runden Tisch" (geplant am 12. Februar) wollen die Vertreter vor Ort gemeinsam mit der Marienhaus Kliniken GmbH, den Kostenträgern (Krankenkassen, insbesondere AOK) sowie dem Gesundheitsministerium konstruktiv nach Lösungen suchen, wie es weitergehen soll. Die Verantwortlichen der Marienhaus Kliniken GmbH, aber auch Gesundheitsminister Schweitzer persönlich haben ihre Unterstützung bei der weiteren Entwicklung zugesichert - ich werde sie beim Wort nehmen.

Es ist verständlich, dass die Nachricht über die Schließung Angst, Verärgerung und Spekulationen auslöst. Es gibt derzeit keinen "Plan B", der fertig in der Tasche liegt. Es ist umso wichtiger, dass jetzt zügig und konstruktiv gemeinsam daran gearbeitet wird, wie die medizinische Grundversorgung in unserer Region in Zukunft aussehen kann - so dass die Mehrzahl der Erkrankungen weiterhin hier vor Ort schnell und effektiv behandelt werden kann.

Der Förderverein des Krankenhauses hat sich gestern bereits zu einer außerordentlichen Vorstandssitzung getroffen und erste Aktivitäten aufgenommen. Weitere Termine sind noch vor dem 12. Februar vorgesehen, um konstruktive Hinweise seitens der Betroffenen aufzunehmen und am runden Tisch zu präsentieren.

Meine Bitte an alle ist zunächst, diese Informationen weiterzuleiten und ein offenes Ohr für Anregungen zu haben. Bitte auch auf den Flyer "Gesundheitsstadt Neuerburg" sowie "Stationäres Leistungsspektrum" hinweisen.

Es ist wohl selbstverständlich, dass hier vor Ort die Mitarbeitervertretung sowie der Föderverein, aber auch die politischen Vertreter der Region ein großes gemeinsames Interesse verfolgen, nämlich: den Erhalt einer angemessenen medizinischen Versorgung für unsere Region.

Weitere Informationen folgen an dieser Stelle so bald wie möglich.

Beste Grüße,
Anna Kling, Stadtbürgermeisterin


Meldung vom 31.01.2014
Das Marienhaus Klinikum Eifel schließt seinen Standort St. Josef in Neuerburg. Darüber informierten die Geschäftsführer Michael Osypka und Dr. Günter Merschbächer heute Vormittag (30.01.2014) in einer kurzfristig einberufenen Versammlung die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Neuerburger Krankenhauses.

Ausschlaggebend für diesen Schritt sind vor allem wirtschaftliche Gründe, aber auch die zunehmende Schwierigkeit, Fachärzte für Neuerburg zu gewinnen. Das Defizit, das in Neuerburg jährlich aufläuft, belastet das Marienhaus Klinikum Eifel – dazu gehören noch die Krankenhäuser in Bitburg und Gerolstein – schwer und gefährdet so die Sicherung und Weiterentwicklung des Klinik-Verbundes. Deshalb, so Osypka, hätten die Gesellschafter der Marienhaus Kliniken GmbH als Träger des Marienhaus Klinikums Eifel beschlossen, das Neuerburger Krankenhaus bis Mitte dieses Jahres zu schließen. Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben. Alle 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden einen Arbeitsplatz in Bitburg oder Gerolstein (angeboten) bekommen.

Gemeinsam mit der Stadt Neuerburg, dem Land Rheinland-Pfalz, der Kassenärztlichen Vereinigung und den niedergelassenen Ärzten will das Marienhaus Klinikum Eifel, so kündigte es Merschbächer an, ein Konzept entwickeln, wie die ambulante medizinische Versorgung der Menschen in der Region Neuerburg weiterentwickelt werden kann. Dieser so genannte Runde Tisch wird kurzfristig zusammenkommen.

Die Existenz des Neuerburger Krankenhauses hatte bereits vor einigen Jahren am seidenen Faden gehangen. Mit der Ansiedlung einer Weaning-Station (das war im Jahre 2006) habe man die Situation zumindest vorübergehend stabilisieren können. Zwischenzeitlich aber, so erläuterte Michael Osypka, seien weitere Weaning-Stationen in Rheinland-Pfalz entstanden beziehungsweise kümmerten sich die Intensivabteilungen größerer Krankenhäuser wieder selbst darum, Patienten, die über einen längeren Zeitraum künstlich beatmet wurden, vom Beatmungsgerät zu entwöhnen. In diesem Wettbewerb hat Neuerburg aufgrund seiner geografischen Lage und seiner schlechten Verkehrsanbindung zunehmend an Boden verloren. Rückläufige Belegungszahlen in der Chirurgischen Belegabteilung und in der Inneren Abteilung, die von Bitburg aus mit betreut wird, und die zunehmende Schwierigkeit, Fachärzte für Neuerburg zu gewinnen, sind nach Aussage der Geschäftsführer weitere Gründe, den Standort zu schließen.

Die Weaning-Station wird nach Bitburg umziehen und soll dort mit fünf Betten weiter betrieben werden. Die Pflegeeinrichtung für Menschen in der Phase F – hier werden Menschen mit neurologischen Krankheitsbildern (beispielsweise Wachkoma-Patienten) betreut, die einer neurologischen Langzeit-Rehabilitation und intensiver Pflege bedürfen – soll ebenfalls weitergeführt werden.